Klares Bekenntnis zur Gartenschau
Der Vaihinger Gemeinderat hat sich in seiner jüngsten Sitzung klar für die Vorbereitung und Durchführung der Gartenschau Vaihingen ENZÜCKT 2029 ausgesprochen. Gleichzeitig stimmte das Gremium mehrheitlich für die Arbeit des ersten Preisträgers des Gartenschauwettbewerbs als konzeptionelle Grundlage.
Die Stadt Vaihingen an der Enz wird im Jahr 2029 eine Gartenschau ausrichten. Der Gemeinderat hat sich in seiner Sitzung am Mittwoch klar positioniert: Mit 22 Ja-Stimmen (bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung) war das Votum eindeutig. Für Oberbürgermeister Uwe Skrzypek ist dies eine wichtige und mutige Entscheidung. „Die Gartenschau kommt in einer prekären finanziellen Situation, aber sie ist eine große Chance für die Zukunft Vaihingens. Nicht nur aus städtebaulicher, ökologischer, touristischer und wirtschaftlicher Sicht, sondern vor allem für uns als Bürgerinnen und Bürger. Von den hier entstehenden Naherholungsräumen sowie Spiel- und Freizeitflächen werden noch kommende Generationen profitieren“, erklärte er. Nun gelte es, kluge Abwägungsentscheidungen zu treffen, um bei knappem Budget Maximales zu erreichen.
Mit dem vom Land Baden- Württemberg geleisteten Beitrag zur Revitalisierung der Enz in verschiedenen Abschnitten zwischen Roßwag und Enzweihingen wird ein weiterer wichtiger Baustein für attraktive Landschaftsräume in Vaihingen an der Enz geschaffen: Mehrere offene Zugänge zur Enz machen den Fluss für die Bürgerschaft erlebbar.
Grundlage der Planung sind abgeschätzte Baukosten für die Daueranlagen in Höhe von rund 23 Millionen Euro, der Refinanzierungsanteil liegt bei bis zu 60 Prozent durch Förderprogramme, Stiftungsmittel, Grundstückserlöse und weitere Drittmittel. Eine genauere finanzielle Betrachtung wird in den anstehenden Planungsphasen erarbeitet. Die zwingend erforderliche Stadtentwicklung gebe es dank der Gartenschau-Förderprogramme nie wieder so günstig wie jetzt, so der überwiegende Tenor des Gemeinderates.
Dazu konnte Norbert Geissel, Amtsleiter des Stadtplanungsamtes, im Gemeinderat gute aktuelle Nachrichten verkünden: Für das Sanierungsgebiet Enzaue/ Häcker-Areal hat das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg am Mittwoch eine Förderung von 1,4 Millionen Euro bewilligt. Weitere 800.000 Euro kommen für verschiedene Hochbauprojekte in der Altstadt sowie für die Neugestaltung des Marktplatzes hinzu, die ebenfalls Gegenstand der Beratung war. Damit ist die Stadt Vaihingen Enz die einzige Kommune im Landkreis, die Zuschüsse für zwei Sanierungsgebiete erhält.
2018 hatte die Stadt den Zuschlag zur Gartenschau erhalten. Der Kernbereich der Daueranlagen besteht aus dem stadtnahen Enßle-Areal, den an der Enz liegenden historischen Bürgergärten, dem brachliegenden Gewerbegelände der ehemaligen Hautleimfabrik Häcker als städtebauliche Konversionsfläche, dem Areal der ehemaligen Gärtnerei Weller sowie den künftigen Enzterrassen mit den zu überplanenden Sportanlagen Egelsee. Die Enz wird als pulsierende Lebensader Mittelpunkt der einzelnen Entwicklungsbereiche sein.
Das Gremium erteilte dem 1. Preisträger des Planungswettbewerbs den Auftrag für die konkrete Planung der Daueranlagen. Das Büro RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten aus Bonn haben nach Ansicht von Oberbürgermeister Skrzypek ein Konzept erstellt, das die natürliche Schönheit und Harmonie von Stadt und Enzlandschaft herausstellt. Dem Wettbewerb war eine starke Bürgerbeteiligung vorausgegangen. Für OB Skrzypek ist es jetzt entscheidend, die Stadtbevölkerung von den Möglichkeiten zu überzeugen, die die Gartenschau 2029 eröffnet. Denn das Gelingen hänge maßgeblich davon ab, inwieweit sich die Bürgerinnen und Bürger auch in den Ortsteilen mit der Gartenschau identifizieren. „Wir brauchen ein Gemeinschaftsgefühl und ein Engagement auf allen Ebenen.“ Schon jetzt stehe eine Vielzahl der Vaihingerinnen und Vaihinger hinter dem Projekt, die sich einbringen möchte. Daher werde in den kommenden Monaten die Gründung eines Bürgervereins zur Förderung der Gartenschau angestrebt.